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Auch in der Krise für Menschen ohne Obdach da

Trotz der Corona-Pandemie konnte Obdach Wien in seinen Einrichtungen die Versorgung obdach- und wohnungsloser Menschen sicherstellen: Alle Standorte blieben unter den gebotenen Sicherheitsmaßnahmen geöffnet. Manche Angebote wurden sogar ausgebaut bzw. durch kreative Lösungen ersetzt.

Information, Schutz vor Ansteckung und die Versorgung mit Essen waren von Beginn der Pandemie an die wesentlichen Bedürfnisse der Menschen, die Obdach Wien betreut. Strenge Hygienemaßnahmen in den Tageszentren und eine Reduktion der gleichzeitig anwesenden Gäste sorgten dafür, dass das Ansteckungsrisiko für MitarbeiterInnen und KundInnen minimiert wurde und die Einrichtungen geöffnet bleiben konnten. Gleichzeitig stellten die Notquartiere im Rahmen des Winterpakets der Wiener Wohnungslosenhilfe aufgrund der Corona-Pandemie auf Ganztagsbetrieb um und blieben auch in der warmen Jahreszeit offen. So konnten obdach- und wohnungslose Menschen jederzeit versorgt werden.

Obdach Wien blieb mit seinen KundInnen im ständigen Dialog und bot ihnen beispielsweise mehrsprachige Informationsmaterialien, um in der Krise möglichst barrierefrei über Corona-Schutzmaßnahmen zu informieren. MitarbeiterInnen verteilten kostenlos Masken und StraßensozialarbeiterInnen führten niederschwellige Aufklärungsgespräche, damit sich auch obdach- und wohnungslose Menschen vor einer Infektion schützen konnten.

Lebensmittelversorgung gesichert

Eine besondere Herausforderung war die Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln bzw. warmen Mahlzeiten: Die Kochgelegenheiten für KundInnen mussten in den meisten Einrichtungen aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Zeitgleich stieg durch den Ausfall anderer Angebote der Andrang auf die Lebensmittelversorgung durch Obdach Wien. In dieser schwierigen Situation kochten MitarbeiterInnen und Freiwillige in großen Mengen, zusätzliche Lebensmittelpakete und Speisen wurden mit Spenden finanziert. So ermöglichte Obdach Wien die tägliche Versorgung obdach- und wohnungsloser Menschen mit Lunchpaketen und teils warmen Gerichten.

Solidarität unter den KundInnen

Auch die KundInnen trugen ihren Teil bei: Sie hielten sich vorbildlich an die Schutzmaßnahmen und bewahrten einander so vor Infektionen. Besonders starke Solidarität hat Teamleiterin Babsy Trsek während des ersten Lockdowns im Chancenhaus Obdach Wurlitzergasse beobachtet: „Unsere Bewohnerinnen und Bewohner haben sich sehr rasch organisiert. Die fitteren sind für die weniger fitten einkaufen gegangen und haben sie zum Teil sogar bekocht.“

Kein Stillstand wegen Corona

Trotz der Pandemie hat sich Obdach Wien 2020 aber nicht auf sichere Räume und Notversorgung beschränkt: Die sozialarbeiterische Beratung, die KundInnen unterstützt, Zukunftsperspektiven zu entwickeln, wurde hinter Plexiglasscheiben oder am Telefon weitergeführt. So konnten 1.010 Menschen in eine passende Wohnform übersiedeln – kaum weniger als im Vorjahr. Mehr als 300 Personen, die wieder in eine eigene Wohnung gezogen sind, erhielten flexible mobile Begleitung durch SozialarbeiterInnen. Und auch der Austausch unter ehemaligen obdach- und wohnungslosen Menschen bei Forum Obdach Wien konnte mit neuen Mitteln aufrechterhalten werden – so hielt man etwa digitale Quiz-Runden ab oder schickte einander Bilder, Selfies und Gedichte.

Doris Czamay (Bild: FSW)

„Ich bin dankbar und stolz, dass Obdach Wien so gut durch das erste Jahr der Pandemie gekommen ist. Leicht war es nicht, aber gemeinsam haben wir es geschafft!“

Doris Czamay

Geschäftsführerin Obdach Wien

Frau und Mann

1.010

KundInnen

konnten mit Unterstützung von Obdach Wien in eine passende Wohnform übersiedeln.

Beratungsgespräch

105.200

Beratungs- und Betreuungsgespräche

führten MitarbeiterInnen von Obdach Wien mit ihren KundInnen.

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