Mit maßgeschneiderten Leistungen unterstützt der Fonds Soziales Wien (FSW) Menschen mit Behinderung, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen.
Im Teilbetreuten Wohnen für Menschen mit Behinderung fördert der FSW verstärkt Kundinnen und Kunden in Garçonnièrenverbünden. Seit 2020 erweitern zwei neue Garçonnièrenverbünde der Lebenshilfe und des Österreichischen Hilfswerks für Taubblinde und hochgradig Hör- und Sehbehinderte (ÖHTB) das Angebot um insgesamt 29 Plätze. Ein Garçonnièrenverbund besteht aus mehreren nebeneinander liegenden, barrierefreien Kleinwohnungen. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein Stützpunkt, der rund um die Uhr mit einer Betreuerin oder einem Betreuer besetzt ist. Ein Gemeinschaftsraum ermöglicht gemeinsame Aktivitäten und Austausch. Menschen mit Behinderung oder psychischen Beeinträchtigungen, die umfassende Betreuung benötigen, wird so ein modernes und selbstbestimmtes Wohnen in den eigenen vier Wänden ermöglicht.
„Das Modell ist genau das Richtige, wenn man schrittweise mehr Selbstständigkeit erreichen möchte und die Sicherheit braucht, dass immer jemand da ist.“
UN-Konvention als Maßstab
Mit dem innovativen Konzept wird die UN-Konvention zum Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderung im Hinblick auf das Führen eines selbstbestimmten Lebens und die Inklusion in der Gemeinschaft umfassender als bisher umgesetzt (vgl. UN-Konvention Artikel 19 und 22). Die Wohnungen werden von Kundinnen und Kunden selbst angemietet, die Betreuung wird vom FSW gefördert. Ziel der Betreuung ist es, die Selbstständigkeit der KundInnen zu fördern.
Insgesamt wurden 2020 trotz COVID-19-Pandemie 177 zusätzliche Plätze im Teilbetreuten Wohnen geschaffen und zwei neue Betreuungsstützpunkte eröffnet, um Menschen mit Behinderung das Leben in eigenen Wohnungen zu ermöglichen.
Wohnen und arbeiten im Grünen
Zu Jahresbeginn öffnete außerdem ein neuer Standort des Vereins LOK – Leben ohne Krankenhaus seine Pforten. Eine neue Tagesstruktur-Einrichtung und ein vollbetreutes Wohnhaus bieten Personen, die aufgrund ihrer psychischen Beeinträchtigung sehr viel Unterstützung benötigen, ein stabiles Umfeld, in dem sie sich wohlfühlen können. Die beiden Angebote mit je zehn Plätzen richten sich an Menschen, die gerne außerhalb der Stadt in der Natur wohnen oder tätig sein möchten. In der Tagesstruktur im Erdgeschoß und im Freien können Männer und Frauen Garten-, Kreativ- und Hausarbeiten nachgehen und die Einrichtung aktiv mitgestalten. In den Obergeschoßen stehen den Bewohnerinnen und Bewohnern des Hauses eigene barrierefreie Wohneinheiten zur Verfügung. Ein multiprofessionelles Team begleitet sie individuell in ihrem Alltag, damit sie ihr Leben möglichst selbstbestimmt führen können.
