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Ein gutes Leben mit Demenz

Herausforderungen führen zu neuen Entwicklungen: Wie in vielen anderen Bereichen brachte Corona für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen Herausforderungen und zugleich Chancen für neue Entwicklungen.

Menschen mit demenziellen Erkrankungen und deren Angehörige stellte COVID-19 vor unterschiedlichste Herausforderungen: Angst vor Ansteckung, vermehrtes Konfliktpotenzial im öffentlichen Raum, z. B. weil die betroffene Person nicht verstehen kann, warum sie eine Maske tragen muss, sowie Verschlechterung der Symptome durch Isolation und Einsamkeit.

Genau diese Herausforderungen haben neue Entwicklungen ermöglicht. So wie der Fonds Soziales Wien (FSW) haben viele Organisationen und Initiativen während der Corona-Pandemie ihre Angebote und Leistungen angepasst, auch Beratung bzw. Begleitung erfolgten zum Teil telefonisch.

Digitale Medien zur Unterstützung

Maßnahmen, die vor COVID-19 nicht eingesetzt wurden, hielten Einzug. Beispielsweise digitale Medien – Unterstützung und Austausch durch Apps oder virtuelle Cafés, Bewegung durch Online-Kurse, virtuelle Rundgänge durch Museen etc. Bei der Online-Jahrestagung der österreichischen Demenzstrategie hat der Vertreter des Landes Wien, Peter Willroider vom Fachbereich Pflege und Betreuung im FSW, Wiens Aktivitäten mit diesem Plakat vorgestellt:

FSW Demenzplakat (FSW/Harald Karrer)

Demenzfreundliches Wien

Die Entstigmatisierung von Demenz sowie die Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung gewinnen immer mehr an Bedeutung. Auch die Wiener Stadtregierung bekennt sich in ihrem Koalitionsabkommen dazu, ganz Wien demenzfreundlich zu machen.

So war 2020 der Startschuss für die Wiener Demenzstrategie, die ergänzend zur österreichischen Demenzstrategie entsteht. Auch die Plattform www.demenzfreundliches.wien trägt erheblich zum demenzfreundlichen Wien bei. Koordinierende Stelle für die beiden Projekte ist das Team rund um Drin Susanne Herbek, SeniorInnenbeauftragte der Stadt Wien und FSW-Chefärztin.

Die Plattform hat 2018 als Netzwerk mit einer Handvoll Adressen und ein paar Bezirken gestartet. Mittlerweile arbeiten rund 50 Betroffenen-, Angehörigen-, Pflege- und Betreuungsorganisationen und Bildungsinstitutionen sowie öffentliche Stellen wie Wiener Linien, Wiener Wohnen und Polizei und 18 Wiener Bezirke daran mit. Ziel ist, durch Information mehr Bewusstsein und Akzeptanz zu schaffen, um den Alltag von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen zu erleichtern.

#demenzstreifzug durch Wien

Eine Aktion im Jahr 2020, um das Thema näher an den Alltag der WienerInnen heranzubringen, war der #demenzstreifzug durch Wien. Mitglieder der Plattform gestalteten ihre Orte wie etwa Gassen, Grätzel, Lokale und Einkaufszentren mit Haltestellen, Informationsmaterial und Liegestühlen. WienerInnen waren eingeladen, Platz zu nehmen, sich zu informieren und Fotos von den Haltestellen in den sozialen Medien zu teilen.

Person und Fragezeichen-Symbol

30.000

Menschen

in Wien sind Schätzungen zufolge von Demenz betroffen.

Quelle: www.demenzstrategie.at

Umriss der Stadt Wien mit vier Personen darin

18

Wiener Bezirke

engagieren sich für ein demenzfreundliches Wien.